Haus Blumenstein vorbildlich klimaschonend und umweltbewusst saniert

Wir wissen inzwischen, was uns durch die Klimaveränderung droht: Gesundheitsgefährdende Hitzeperioden, Waldbrände, Trockenheit auf Feldern und in Gärten, stark steigende Energie- und Lebensmittelpreise, sterbende Bäume / Wälder und Überflutungen bei Unwettern.
Die materiellen Schäden, die durch den Klimawandel entstehen werden, sind weit, weit größer, als die Kosten, die wir aufwenden müssten, um den Klimawandel zu verhindern.

Die Geschehnisse der letzten Jahre zeigen, wir können und dürfen die Maßnahmen der Energiewende nicht dem Staat allein überlassen. Wir müssen in unserem Alltag das uns Mögliche tun, um auch die Energiewende von unten zu verwirklichen – uns, unseren Kindern und Enkeln zuliebe.

Bitte, lasst uns so leben, dass wir nicht z.B. mit der Benutzung eines großen Autos, sondern mit umweltbewusstem Handeln die Achtung und Anerkennung unserer Mitmenschen erringen.

Unter diesen Leitgedanken sollen hier künftig Wege geschildert werden, wie wir Energie sparen und erzeugen können. Diese Maßnahmen werden uns nicht ärmer, sondern reicher machen. Als Beispiel dafür berichten wir heute von den klugen Maßnahmen eines Lohfeldener Bürgers:

4. Juli 2022, von Heike Klein
Haus Blumenstein vorbildlich klimaschonend und umweltbewusst saniert
© AK Energie Klimaschutzbeirat

Michael Blumenstein sanierte sein Haus vorbildlich klimaschonend und umweltbewusst

Er hat sein Fachwerkhaus (Baujahr ca. 1860) von außen mit 18 cm Klimazell (Zellulose) so gut isoliert, dass der dann noch erforderliche Wärmebedarf mit einer Erdwärmepumpe mit Flächen-Kollektor gedeckt werden kann. Diese Wärmepumpe wird nur mit Strom betrieben. Strom wird nach und nach immer mehr mit erneuerbaren Energien erzeugt (z.B. Sonne und Wind). So vermeidet Michael Blumenstein für seinen Wärmebedarf die Verfeuerung von Öl oder Gas und unterstützt damit die Energiewende, ist von den extrem steigenden Öl- und Gaspreisen nicht betroffen und ist auch nicht daran beteiligt, Putins Krieg mit zu finanzieren. Die Stromkosten für seine Heizung betragen nur noch ca. 60 € monatlich.

Die Wärmepumpe funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank. Nur dass bei dieser Anwendung die erzeugte Kälte draußen bleibt und die dabei entstehende Wärme in das Haus geleitet wird. Die Wärmepumpe arbeitet sehr wirtschaftlich, wenn die Heizfläche in der Wohnung nur mit besonders niedriger Vorlauftemperatur zu heizen braucht. Dazu muss die Heizoberfläche möglichst groß sein. Also ist die Wärmepumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung ideal. So geht man im Neubau vor.

Im Altbau ist eine Fußbodenheizung nachträglich schwer zu verwirklichen. Deshalb hat Michael Blumenstein eine Wandheizung eingebaut. Dabei wurden Wasserschläuche in Schlangen an der Wand verlegt und dann in eine Lehmschicht eingebettet. Diese Vorgehensweise erbrachte folgende Vorteile:

  • Es entstand eine sehr große Heizfläche, die Wärme abstrahlt, so dass die Wärmepumpe sehr wirtschaftlich das Heizwasser nur auf ca. 25 Grad zu erwärmen braucht.
  • Diese Wandheizung erzeugt Strahlungswärme, die wie bei einem Kachelofen ein angenehmes Wohngefühl schafft.
  • Der biologische Baustoff Lehm sorgt auch für ein angenehmes und gesundes Wohnklima, weil er hohe Luftfeuchte aufsaugt und die Feuchte wieder abgibt, wenn die Raumluft zu trocken wird.
  • Lehm ist ein billiger Baustoff, der ohne Umweltbelastung genutzt werden kann.
© AK Energie Klimaschutzbeirat

Schematische Darstellung der Wärmepumpe mit Flächenkollektor im Erdreich.

Mit diesem Umbau schont Michael Blumenstein also das Klima, seinen Geldbeutel und er lebt in einer gesunden und angenehmen Raumluft. Ihm lag daran, dazu eine nachhaltige Bauweise mit Naturbaustoffen zu verwirklichen.