Wie sollte man richtig lüften?

Das Lüftungsverhalten nach der Luftfeuchte und dem CO2 Gehalt ausrichten  - durch Messungen in der Wohnraumluft mit einem Hygrometer!

Früher, als die Fenster, Türen und Wände noch nicht winddicht gebaut waren, war das absichtsvolle Lüften nicht so notwendig, um genügend Frischluft in den Wohnräumen zu haben. Jetzt, da die Fenster und Türen mit Gummilippen gut abgedichtet werden, wird es notwendig, ausreichend zu lüften.

Doch wie viel ist ausreichend?

Es gibt zwei Gründe, die es notwendig machen, dass gelüftet wird:

  • Die Luftfeuchte darf nicht längere Zeit 65% übersteigen, weil sich sonst gesundheitsschädlicher Schimmel in der Wohnung bilden kann.
  • Der CO2 Gehalt in der Luft sollte unter 800 ppm und möglichst nicht über 1000 ppm betragen, damit wir gesunde Luft zum Atmen haben.

In den meisten Haushalten wird wohl „nach Gefühl“ gelüftet. Es gibt jedoch gute Gründe, die Dauer des Lüftens auf Grund von Messergebnissen zu handhaben, denn wir können zu feuchte und zu CO2-haltige Luft kaum fühlen.
Es ist kein großer Aufwand, ein Gerät zu beschaffen, das Luftfeuchte, den CO2 Gehalt der Luft und auch die Raumtemperatur anzeigt. So ein Gerät ist schon für ca. 60 € im Handel zu haben. Die Stiftung Warentest hat CO2 Messgeräte vergleichend getestet.

Das Gerät zeigt im Moment der Aufnahme 400 ppm CO2, 22,6 °C und 64% Luftfeuchte an. Das grüne Feld zeigt, dass der CO2-Gehalt der Luft gerade im optimalen Bereich ist. Steigt der CO2-Gehalt der Luft weiter, wechselt die Farbe erst auf gelb und dann auf rot.

So ein Gerät ist also geeignet, zu zeigen, wann gelüftet werden sollte. Es zeigt jedoch auch, wann genug gelüftet wurde. Und damit hilft das Gerät in der kalten Jahreszeit Heizenergie zu sparen.

Ist eine zu hohe Luftfeuchte in den Räumen der Anlass, dass gelüftet werden muss, sollte die Entstehung von Luftfeuchtigkeit so weit wie möglich vermieden werden:

  • Nicht mit zu heißen Temperaturen (Einstellung der Herdplatte) kochen, sodass möglichst wenig Wasserdampf entsteht.
  • Feuchte Wäsche, Lappen und Tücher möglichst nicht in der Wohnung trocknen lassen.
  • z. B. die Wassertropfen an den Wänden der Duschkabine nachdem Duschen mit einer Gummilippe abziehen.

Wird auf diese Weise zu hohe Luftfeuchte vermieden und damit unnötiges Lüften erspart, ist das auch ein Vermeiden von Energieverlusten in der kälteren Jahreszeit.

Im Winter kann durch die Heizung die Luft in Wohnräumen auch zu trocken werden. Auch zu trockene Luft zeigt das Hygrometer und kann uns veranlassen, dann für mehr Feuchte im Wohnraum zu sorgen.

In Corona-Zeiten hat so ein Gerät noch eine nützliche Funktion. Die Virenbelastung in einem Raum mit vielen Menschen steigt parallel mit dem CO² Gehalt. Wenn also das rote Lichtchen an dem Gerät aufleuchtet, gibt es zwei Gründe, schnell zu lüften: Die Luft hat dann zu viel CO² (zu wenig Sauerstoff) und sie kann gleichzeitig auch zu viele Viren enthalten.

Diese Überlegungen sind jetzt, in der heißen Jahreszeit, nicht so wichtig. Doch wenn Sie die Geräte jetzt anschaffen, können Sie im kühleren Herbst schon sinnvoll und energiesparend lüften.

Wenn Sie oder Bekannte in Lohfelden fortschrittliche Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen haben oder planen, lassen Sie uns das bitte wissen. Von solchen vorbildlichen Initiativen möchte der Arbeitskreis Energie gerne im Blickpunkt Lohfelden als Anregung und Beispiel für Andere berichten.

Nachfragen und Hinweise zu dieser Aktion an: henner@groeschner.de | 05608 3838