Haus Gödecke

Erneuerbare Energien im Haus von Familie Gödecke

Schon im Jahr 2005, als die Klimakrise noch nicht so zu spüren war, baute sich Familie Gödecke drei Module auf ein Dach, mit denen von den Sonnenstrahlen das Wasser erhitzt wird. Im Keller steht ein Speicher mit 300 Liter Inhalt, in dem das heiße Wasser bereitgehalten wird. Auch in der kalten Jahreszeit erwärmt die Sonne noch Wasser. Wenn es nicht heiß genug wird, heizt die Ölheizung des Hauses nach.

Diese Anlage hat damals nur 2500 € gekostet und hat sich inzwischen längst bezahlt gemacht und erhitzt nun das Wasser in der meisten Zeit des Jahres zum Null-Tarif. Die Heizung des Hauses braucht in der wärmeren Jahreszeit überhaupt nicht in Betrieb sein.

Diese frühzeitige Investition ist wieder ein Beispiel dafür, dass eine Investition in die Energiewende für die einzelnen Bürger*innen kein Opfer, sondern langfristig ein großer Gewinn ist.

Auf dem Bild unten drei Module Solarthermie Südseite; auf dem Hausdach 10 PV Module Ostseite, 8 PV Module Westseite.

Die Sorge und Verantwortung um den Erhalt unserer Lebensbedingungen motivierte Klaus Gödecke schon seit Gründung der Energiegenossenschaft Söhre im Jahr 2012, Mitglied dieser vorbildlichen Genossenschaft zu sein. Diese Genossenschaft hat auch zu günstigen Bedingungen eine sehr gute Planungs-Beratung geleistet, als Familie Gödecke in 2021 eine Photovoltaikanlage mit 18 Modulen je 380 W auf das Ost- und das Westdach des Wohnhauses baute.



Nun zur Rentabilitätsberechnung:

1. Familie Gödecke hat einen Stromverbrauch von etwa 4800 kWh pro Jahr. Mit dem Speicher kann etwa 70 % des Verbrauchs aus eigener Erzeugung gedeckt werden. Das sind etwa 3360 kWh im Jahr.
Die kWh rechnen wir vorsichtig mit einem Wert von 0,35 €, obwohl damit zu rechnen ist, dass der Strom sehr schnell noch deutlich teurer werden wird. Dann kann die Anlage von Familie Gödecke im Jahr 1176 € Stromkosten aus Eigenverbrauch erwirtschaften. Hinzu kommen ca. 1440 kWh, die für 7,1 Cent in das Netz eingespeist werden und die einen Ertrag von nur etwa 100 € bringen. Der Jahresgesamtertrag beträgt also etwa 1276 €.
Die Anlage hat 2021 die Familie ca. 16.000 € gekostet. Wenn wir jetzt für ein Reparaturrisiko noch 1000 € dazu rechnen kann die Anlage sich nach 13,5 Jahren bezahlt gemacht haben und ab dann den Strom zum Nulltarif liefern.

2. Die Anlage kann noch ertragreicher genutzt werden. Wenn die 1440 kWh, die jetzt für eine politisch gewollte, lächerliche Vergütung von 7,1 Cent ins Netz eingespeist werden, in das Aufladen eines E-Autos fließt, ergibt sich daraus ein Ertrag von gut 500 €. Dann betrüge der jährliche Gesamtertrag 1676 € und die Anlage hätte sich in nur gut 10 Jahren abbezahlt.

3. Wenn wir in einer dritten Rechenvariante den wahrscheinlichen Fall unterstellen, dass der Strom 0,40 €/kWh kosten wird und der erzeugte Strom nicht ins Netz eingespeist werden braucht (wir wollen ihn auch an Nachbarn, oder in deren E-Auto einspeisen können), ergibt sich folgendes Ergebnis:
Die Anlage erzeugt 4800 kWh, die selbst verbraucht werden und je 40 Cent Stromzukauf ersparen. Dann beträgt der Jahresertrag 1920 € und die Anlage produziert nach 9 Jahren Strom zum Nulltarif.
Verzinsung des eingesetzten Kapitals

Für diese Berechnung unterstellen wir oben die vorsichtigste Berechnung Nr.1. Nach 13,5 Jahren hat sich die Anlage bezahlt gemacht. Dann unterstellen wir vorsichtig, dass die Anlage nur noch 6.5 Jahre Strom erzeugt. Dann entsteht in den 6,5 Jahren noch einmal ein Ertrag von insgesamt ca. 10.900 €. Davon setzen wir jetzt ganz vorsichtig noch einmal zusätzlich ein Reparaturrisiko von weiteren 2000€ ab. Dann bleibt eine Summe von 8900 € für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 16.000 €

Das bedeutet dann über 20 Jahre eine Verzinsung der 1600 € in Höhe von ca. 2,8%.
Selbst bei dieser sehr vorsichtigen Kalkulation ist die Investition in der Energiewende viel lohnender als Geld auf einem Sparbuch.

Unterstellen wir jedoch die Zahlen, die der Berechnung Nr.3 zugrunde liegen, ergibt sich bei vergleichbaren Rechenweg ein Zinsertrag in 20 Jahren von etwa 19.000 € und damit eine jährliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals von fast 6%.

Diese Zahlen treffen jetzt nur zu, weil Familie Gödecke schon 2021 klug und vorsorglich gehandelt hat. Heute wäre die Anlage weit teurer. Doch es gilt weiter: Je früher wir handeln, desto besser ist es für das Klima und auch für unseren Geldbeutel. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!

Bitte um Anregungen zum Klimaschutz

Wenn Sie oder Bekannte in Lohfelden fortschrittliche Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen haben oder planen, lassen Sie uns das bitte wissen. Von solchen vorbildlichen Initiativen möchte der Arbeitskreis Energie gerne im Blickpunkt Lohfelden als Anregung und Beispiel für Andere berichten.

Nachfragen und Hinweise zu dieser Aktion an:  henner@groeschner.de  05608 3838