Wir brauchen die Erinnerung!

Gedenken an die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft am Volkstrauertag 2019

„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker“, sagten Bürgermeister Uwe Jäger auf dem Friedhof Crumbach-Bergstraße, Erster Beigeordneter Norbert Thiele auf dem Friedhof Vollmarshausen und Beigeordnete Karin Kuhn auf dem Friedhof Ochshausen. In Ochshausen wurden auch Blumensträuße auf den Gräbern der 12 Kinder niedergelegt, die am 01.09.1942 bei einem tragischen Unfall durch die Explosion einer Brandbombe in der Schule in Ochshausen ums Leben gekommen sind. Die Menschen erinnern sich an die gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege; sie erinnern sich an die Zivilisten, die durch Bombenangriffe oder auf der Flucht umkamen, und sie erinnern sich an Menschen, die durch Kriegsgeschehen verletzt oder schwer traumatisiert wurden.

Zentrale Gedenkfeier im Feuerwehrhaus

Im Anschluss daran wurde erstmals eine „Zentrale Gedenkveranstaltung“ im Feuerwehrhaus durchgeführt. „Die Toten brauchen keine Fahnen, sondern unser Gedächtnis.“ Mit diesem Zitat von Jorge Semprún eröffnete Bürgermeister Uwe Jäger seine Volkstrauertagsrede. Dieser wichtige Gedenktag sei ein Tag des Mitgefühls mit den Verletzten und den Hinterbliebenen; er sei ein Tag, der ins Gedächtnis rufe, was Krieg und Verfolgung für die einzelnen Menschen bedeuteten, sagte der Bürgermeister. Er betonte, der Volkstrauertag sei allen Opfern gewidmet.

„Auch unser noch junges Jahrhundert kennt Kämpfe und Vertreibungen. Und in diesen Auseinandersetzungen hat auch Deutschland bereits Menschen verloren“, erklärte der Bürgermeister mit Blick auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Dies zeige deutlich, dass Frieden, Freiheit und Mitmenschlichkeit keine Selbstverständlichkeiten seien. „Diese Werte müssen errungen – und sie müssen bewahrt werden. Sie brauchen Menschen und Staaten, die für sie eintreten“ sagte Uwe Jäger abschließend.

Passend dazu hatte das Team der Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Gemeindejugendwart Boris Fiegand die Kriegsschauplätze seit der Jahrtausendwende zusammengetragen. Erstaunlich war, wie viele Punkte auf der Weltkarte markiert werden mussten.

Lohfeldens stellvertretender Gemeindebrandinspektor Jan Moog erinnerte an die vielen Menschen, die sich aktuelle für ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Freiwilligen Feuerwehren und allen Hilfsorganisationen einsetzen. Er rief zu einer Schweigeminute auf, um auch dieser Toten zu gedenken. Stellvertretend für alle nannte er namentlich die im Einsatz verstorbenen Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden aus dem Jahr 2019.
Pfarrerin Andrea Fugmann-Szugfill las zum Nachdenken anregende Kurzgeschichte vor, in der es darum ging, wie schnell Menschen durch mitreißende Reden zu beeinflussen sind. Danach sprach sie gemeinsam mit Pfarrerin Kerstin Grenzebach den kirchlichen Segen.

Würdevoll umrahmt wurden die Volkstrauertags-Veranstaltung im Feuerwehrhaus vom Orchester Lohfelden unter der Leitung von Bernd Schmelz.

Bürgermeister Uwe Jäger bedankte sich im Namen der Gremien der Gemeinde Lohfelden für die würdevolle Ausgestaltung der Feierstunde im Feuerwehrhaus. Ebenso sprach er seinen Dank an das Orchester Lohfelden für die musikalische Begleitung der Veranstaltung aus. Abschließend bedankte er sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lohfelden und des Deutschen Roten Kreuzes Lohfelden sowie den Vertreterinnen und Vertretern der VDK-Ortsverbände Lohfelden und Vollmarshausen für ihre Teilnahme.