Gedenken zum Volkstrauertag auf den Friedhöfen Lohfelden
Frieden und Freiheit sind nicht selbstverständlich
„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker“, sagten Bürgermeister Uwe Jäger auf dem Friedhöfen Ochshausen und Vollmarshausen sowie Erste Beigeordnete Bärbel Fehr auf dem Friedhof Lohfelden-Bergstraße. In Ochshausen wurden auch Blumensträuße auf den Gräbern der 12 Kinder niedergelegt, die am 01.09.1942 bei einem tragischen Unfall durch die Explosion einer Brandbombe während des Schulunterrichts ums Leben gekommen sind. Gebete sprachen Pfarrer Klaus-Dieter Inerle in Ochshausen und Crumbach sowie Pfarrerin Kerstin Grenzebach in Vollmarshausen. In der Kirche Vollmarshausen fand am Volkstrauertag zuvor auch ein Gottesdienst statt. Der Bürgermeister und seine Stellvertreterin dankten den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern, den Vertreterinnen und Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr Lohfelden, des Deutschen Roten Kreuzes Lohfelden sowie den Vertreterinnen und Vertretern der VDK-Ortsverbände Lohfelden und Vollmarshausen, Elvira Wagner und Irene Raschel sowie Dieter Eckert, für ihre Teilnahme und Andreas Dengel für die würdige Umrahmung an der Trompete.
„Der Volkstrauertag ist aktueller und wichtiger denn je. Denn mitten in Europa wütet wieder ein schrecklicher Krieg der Leid, Elend und Trauer über Millionen Menschen bringt“, sagte Bürgermeister Uwe Jäger, der auf den Friedhöfen in Ochshausen und Vollmarshausen die Gedenkrede zum Volkstrauertag hielt. Der Verwaltungschef erinnerte auch an die Geschwister Hans und Sophie Scholl und ihre studentische Widerstandsgruppe „Weißen Rose“, die in den 1940er Jahren mit Flugblättern gegen die Judenverfolgung und den Krieg protestierten, um die Bevölkerung aufzurütteln. „Jeder junge Mensch, der zum ersten Mal begreift, was Krieg und Gewalt bedeuten, sieht danach die Welt mit anderen Augen“, sagte Jäger. Er erkenne, dass sein Leben im Hier und Jetzt, in unserem Land, das in Frieden mit seinen Nachbarn lebt und das die Menschenrechte wahrt, dass dieses Leben ein Geschenk sei, und er mahnte, dass Frieden und Freiheit Güter seien, um die immer von Neuem gerungen werden müsse.
Die Erste Beigeordnete der Gemeinde Lohfelden, Bärbel Fehr, hielt die Volkstrauertags-Ansprache auf dem Friedhof Bergstraße. Sie wies eindringlich daraufhin, dass das Gedenken an Kriege und deren Opfer stets verbunden sein müsse mit der Erinnerung daran, dass man um Erhaltung der Demokratie kämpfen müsse. „Nicht nur die Vergangenheit hat uns dies gelehrt, sondern wir erleben zurzeit hautnah mitten in Europa, wie schnell es geht, dass eine Demokratie in Gefahr gerät“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin. Vermeintlich unumstößliche Sicherheiten zerbrächen, Flucht und Vertreibung von Millionen von Menschen aus ihrer Heimat seien die Folgen, die auch wir spürten. „Das dürfen wir nicht zulassen, dagegen müssen wir uns mit allen Mitteln wehren, wenn wir uns unsere Freiheit bewahren wollen“, sagte Bärbel Fehr.
Andreas Dengel spielte auf allen Friedhöfen Amazing Grace, Der gute Kamerad und die Europa-Hymne „Freude schöner Götterfunken“.