„Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ erstmals auch in Lohfelden – Fahne als Zeichen der Solidarität auf dem Dr.-Walter-Lübcke-Platz gehisst

Am 05.05. wurde anlässlich des „Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ die offizielle „Flagge der Überwindung und der Behinderung“ auf dem Dr.-Walter-Lübcke-Platz vor dem Rathaus gehisst. Die Erste Beigeordnete der Gemeinde Lohfelden, Frau Bärbel Fehr, hieß die anwesenden Gäste herzlich willkommen und hielt eine kurze Begrüßungsansprache, in der sie vor allem die Bedeutung des 5. Mai hervorhob, der zugleich der Europatag des Europarates sei. Dieses wichtige Datum, so Bärbel Fehr, solle darauf hinweisen, dass alle Menschen europaweit gleichgestellt und Barrieren jeglicher Art abgebaut werden sollten. Zusätzlich zum Hissen der Fahne werde das Rathaus am Abend als weithin sichtbares Zeichen für mehr Inklusion und Solidarität zu Menschen mit Behinderungen in der typisch gelben Flaggenfarbe angestrahlt, erklärte die Erste Beigeordnete.

Stellvertretend für die Vereine, Verbände und Institutionen, die sich in Lohfelden für die Inklusion beeinträchtigter Menschen engagieren, schloss sich die Vorsitzende der AWO Lohfelden, Frau Karin Kuhn, den Worten ihrer Vorrednerin an und ergänzte, dass die Barrieren oftmals erst bemerkt würden, wenn ein Mensch plötzlich selbst von einer Beeinträchtigung betroffen sei, schließlich würden die meisten Behinderungen erst im Laufe des Lebens erworben, durch Krankheit, Unfall oder Alter.

Karin Kuhn wies aber auch auf die Barrieren hin, die nicht baulicher Natur seien, sondern in den Köpfen der Menschen vorherrschen. Diese gelte es ebenso zu beseitigen. Sie bedankte sich beim Gemeindevorstand, dass heute gemeinsam Flagge gezeigt würde, für das farbliche Anstrahlen der Rathausfassade sowie den Rathaus-Mitarbeitenden, die diese Aktion zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung vorbereitet hätten. Sie würde sich freuen, wenn dieser Tag von nun an jährlich gemeinsam begangen werden würde.

Die Gemeinde Lohfelden ist zum Thema „Mehr Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung in Lohfelden“ bereits seit März 2014 sehr aktiv. Hier gibt es einen speziellen Arbeitskreis, der sich mit der entsprechenden Themenstellung befasst. Er setzt sich zusammen aus betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung sowie einer Vertretung aus verschiedenen Lohfeldener Institutionen, die viel Erfahrung im Umgang mit behinderten Menschen haben.

Der Arbeitskreis trifft sich zweimal im Jahr zum Besprechen und Lösen von aktuellen Problemen. Auf seine Initiative hin wurde am 24.10.2019 von der Gemeindevertretung ein fünfjähriger Entwicklungsplan für mehr Barrierefreiheit in Lohfelden beschlossen, der regelmäßig fortgeschrieben werden soll. Dieser ist erstmals am 01.01.2020 in Kraft getreten.

Im Anschluss an die Ansprachen hissten die Gäste mit vereinten Kräften die „Flagge der Überwindung und der Behinderung“ als Zeichen der Solidarität.