Kommunale Wärmeplanung
Die kommunale Wärmeplanung in Lohfelden
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
die Gemeinde Lohfelden strebt Klimaneutralität an und arbeitet daher seit April 2025 an der Erstellung einer Kommunalen Wärmeplanung. Ziel ist es, bis 2045 eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung zu gewährleisten. Die auszuarbeitende Wärmeplanung bietet eine strategische Grundlage zur Umsetzung der festgesetzten Klimaziele und dient als Orientierung für Gebäudeeigentümer/innen bei ihrer individuellen Planung.
In der Kommunalen Wärmeplanung werden Maßnahmen erarbeitet, um Lohfelden zukünftig mit klimafreundlicher Wärme zu versorgen. Im Mittelpunkt steht dabei eine zukunftsweisende Gestaltung der Versorgungsstruktur, die kosteneffizient unterschiedliche Technologien und Wärmequellen kombiniert. Für den Bürgermeister Uwe Jäger stellt die Kommunale Wärmeplanung einen wichtigen Meilenstein für die Zukunft der Gemeinde Lohfelden dar. „Wir werden von vielen Bürgerinnen und Bürgern gefragt, wie sie zukünftig die Wärmeversorgung für ihr Haus oder ihre Wohnung realisieren können. Auch die Gemeinde steht vor der Aufgabe, ihre eigenen Immobilien nachhaltig zu versorgen. Klimaneutralität, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit im Wärmesektor wollen wir mit der Wärmeplanung in Einklang bringen.“
Die Kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Planungsinstrument, bei dem Optionen zur Wärmeversorgung transparent dargestellt werden. Im Rahmen der Planung soll aufgezeigt werden, welche Ortsteile und Gebiete für welche Wärmeversorgungsart besonders gut geeignet sind. Die Eigentümer/innen erhalten eine Orientierung zur zukünftigen Entwicklung der Wärmeversorgung ihrer Gemeinde, ohne individuelle Betrachtungen und Maßnahmen zu ersetzen.
Hintergründe zur Kommunalen Wärmeplanung
Etwa die Hälfte der Treibhausgasemissionen entfällt auf den Bereich Wärme. Die wichtigsten Energieträger sind derzeit fossiler Herkunft wie Erdgas oder Heizöl. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung bereits im Dezember 2019 im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegt, dass der bundesweite Ausstoß von Kohlenstoffdioxid bis 2030 um 65 Prozent und bis 2040 um 88 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert werden soll. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden.
Darauf aufbauend trat seit dem 01.01.2024 das „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“, kurz Wärmeplanungsgesetz (WPG) in Kraft. Es verpflichtet bundesweit alle Kommunen zu einer Kommunalen Wärmeplanung spätestens bis zum 30.06.2028. Die Gemeinde Lohfelden wird mit dem Abschluss der Wärmeplanung im ersten Quartal 2026 die Vorgaben bereits frühzeitig erfüllen und kann folglich schneller aus der Konzeptphase in die Maßnahmenumsetzung starten. Damit gewinnen die Bürgerinnen und Bürger Planungssicherheit und die Gemeinde trägt ihren Teil zum Klimaschutz bei. Die Kommunale Wärmeplanung muss nach gesetzlichen Vorgaben fortlaufend aktualisiert und regelmäßig fortgeschrieben werden.
Phasen der Kommunalen Wärmeplanung
Zunächst wird eine umfassende Bestandsanalyse durchgeführt, die den aktuellen Wärmebedarf der Gebäude aufzeigt und wie dieser aktuell gedeckt wird. Dazu werden Daten zum Gebäudebestand, Wärmeverbrauch sowie zur lokalen Energieerzeugung erhoben und analysiert. Die Daten unterliegen strengsten Datenschutzbestimmungen. Es werden keine gebäudebezogenen Daten veröffentlicht.
Im zweiten Schritt erfolgt eine Potenzialanalyse. Dabei werden Einsparpotenziale durch Gebäudesanierungen bewertet und die vorhandenen Ressourcen erneuerbarer Energiequellen sowie mögliche Abwärmepotenziale erfasst.
Basierend auf diesen Daten werden im dritten Schritt Eignungsgebiete für die zukünftige Versorgung über Wärmenetze und dezentrale Einzelversorgungen erarbeitet. Flankierend dazu wird ein Maßnahmenprogramm für die weitere Bearbeitung erstellt.

Eine Projektgruppe aus unterschiedlichen Akteuren organisiert die Wärmeplanerstellung. Dazu zählen u.a. das Klimaschutzmanagement, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Fachbereich Bauen und Wohnen sowie das beauftragte Planungsbüro, die Back2B Solution GmbH (www.back2b-solution.com). Weiterhin werden zwei öffentliche Informationsveranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürger durchgeführt. Dort werden die gewonnenen Erkenntnisse und das weitere Vorgehen vorgestellt.
Ursula Paul, Klimaschutzmanagement Gemeinde Lohfelden
Titel Fördervorhaben:
KSI: Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Gemeinde Lohfelden
Laufzeit:
01.07.2024 – 28.03.2026
Förderkennzeichen:
67K28298
Ziele und Inhalt:
Das Vorhaben „Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Gemeinde Lohfelden“ befasst sich mit der Entwicklung eines umfassenden Plans zur effizienten und nachhaltigen Wärmeversorgung in der genannten Gemeinde. Ziel des Projekts ist es, die Energieeffizienz zu steigern, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und die lokale Wärmeinfrastruktur zu optimieren. Durch die Identifizierung geeigneter Maßnahmen und Technologien soll die Gemeinde Lohfelden auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen, nachhaltigen und kosteneffizienten Wärmeversorgung unterstützt werden.
Nationale Klimaschutzinitiative:
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab – von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zur Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Homepage: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Ansprechpartnerin bei der Gemeinde Lohfelden:
Klimaschutzmanagerin Ursula Paul
E-Mail: klimaschutz@lohfelden.de
Beauftragter Dienstleister:
Back2B Solution GmbH
Leipziger Str. 9
06766 Wolfen
Homepage: http://back2b-solution.com
