Vorstellung des Pilotprojekts Einbürgerungslotsende
Danke an Lohfelden
Minister Kai Klose dankte den Zuständigen in der Gemeinde Lohfelden für ihr Engagement, dieses wichtige Projekt auf die Beine zu stellen. „Wir in Hessen möchten, dass mehr Menschen diesen Schritt gehen“, sagte der Minister, und verwies auf die seit 2016 laufende Kampagne „Hessen und ich – das passt“. „Die ausgebildeten Einbürgerungslotsenden stellen durch ihre fachkundige Hilfestellung bei der Vorbereitung Einbürgerung, wie das Zusammenstellen aller nötigen Unterlagen, sicher, dass die Zusammenarbeit mit den Behörden reibungslos verläuft“, sagte er und erklärte, dass man in Hessen unter dem Motto „Vielfalt leben und Gemeinsamkeit betonen“ alle Menschen unterstütze, die sich einbürgern lassen möchten und damit auch Verantwortung übernehmen wollen.
Grußwort von Bürgermeister Uwe Jäger
Bürgermeister Uwe Jäger gratulierte den beiden frisch eingebürgerten Einwohnerinnen ebenfalls sehr herzlich und betonte in seinem Grußwort, dass Lohfelden eine lebenswerte Gemeinde ist, gerade auch, weil das Miteinander hier so gut klappt: „Die Gemeinde Lohfelden bietet Menschen aus über 90 Nationen ein Zuhause“, sagte der Verwaltungschef. Zu den Leitlinien der Gemeinde Lohfelden gehöre es, dass wir uns in den Dienst der Bürgerinnen und Bürger stellen. „Sie sollen nicht nur Zuschauende sein. Wer hier lebt, der soll in möglichst vielen Lebensbereichen teilhaben können. Die politische Teilhabe hat jedoch besondere Voraussetzungen: Erst mit der Einbürgerung kann man sie vollständig verwirklichen“, sagte der Verwaltungschef. Deshalb habe Lohfelden beschlossen, gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration das Pilotprojekt „Einbürgerungslotsinnen und –lotsen“ auf den Weg zu bringen. „Unsere Gemeinde ist damit Wegbereiter für andere hessische Kommunen! Wir werden Vorbild sein. Diese Pionierarbeit ist eine Herausforderung, und es macht uns stolz, den Weg zu bahnen. Getreu dem Lohfeldener Motto „Lust auf Zukunft“ freuen wir uns darauf, dass sich die Neubürgerinnen und –bürger in unserer Gemeinde einbringen und damit die Zukunft Lohfeldens mitgestalten“, sagte Uwe Jäger abschließend.
Vorstellung des Pilotprojektes durch Dr. Layla Bahmad und Fachbereichsleiter Thorsten Bürgel
Die Referentin der Abteilung Integration und Flucht, Dr. Layla Bahmad, stellte gemeinsam mit Fachbereichsleiter Thorsten Bürgel das Pilotprojekt vor. Die Gemeinde profitiert von der Vielfalt der hier lebenden Menschen und hat sich gemeinsam mit der Hessischen Landesregierung zum Ziel gesetzt, bei den hier lebenden Migrantinnen und Migranten gezielt für die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft zu werben, um das Einbürgerungspotenzial weit besser als bisher auszuschöpfen. Einbürgerungslotsinnen und –lotsen spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Menschen, die die Einbürgerung beantragen. Sie bieten Orientierung, Beratung und Hilfe während des Einbürgerungsprozesses.
Einbürgerungslotsinnen und Einbürgerungslotsen
Dreizehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Basisqualifizierung in zwei zweitägigen Workshops im September 2022 absolviert, die von Dozent Bernd Hirschfelder durchgeführt wurde. Am 09.12.2022 erfolgte die fachliche Qualifikation durch Verwaltungsfachwirtin Jennifer Adrian vom Standesamtsbezirk Losse-Nieste-Söhre. Die Mitarbeiterinnen des Lohfeldener Bürgerservice, Andrea Kather, Sylvia Schmitz, Diana Valent und Susanna Alejunas, nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil und freuen sich darüber, dass zukünftig durch die Arbeit der neuen Einbürgerungslotsinnen und –lotsen die Einbürgerungsanträge gut vorbereitet eingereicht werden und somit zügig bearbeitet werden können.
Bericht der Einbürgerungslotsen Friday Aigbomian und Dietmar Siebert
Zwei Einbürgerungslotsen der ersten Stunde, Friday Aigbomian und Dietmar Siebert, erläuterten den Gästen der Projektvorstellung, was Zuwanderung nach Deutschland zum einen und die Vorbereitung auf die Einbürgerung zum anderen praktisch bedeuten. Der aus Nigeria stammende Friday Aigbomian lebt schon viele Jahre in Lohfelden und arbeitet als Busfahrer bei der KVG. In Kassel hat er einen afrikanischen Verein gegründet und ist im Ausländerbeirat der Gemeinde aktiv. „Durch meine Erfahrung als Einwanderer kenne ich die Probleme der Menschen“, sagte er. „Wichtig ist, durch Zuhören Vertrauen zu schaffen“, betonte er. Dies sei die Voraussetzung dafür, die Einbürgerung überhaupt in Angriff zu nehmen. Durch die Schulung zum Einbürgerungslotsen könne er nun auch fachkundige Hilfestellung geben. Dietmar Siebert ist seit acht Jahren mit einer Philippinin verheiratet und konnte hautnah verfolgen, was für eine Einbürgerung nötig ist. „Diese Erfahrung wollte ich nutzen, um anderen Menschen dabei zu helfen, auch diesem Weg zu gehen“, sagte er. Auch er lobte das Projekt und freute sich darüber, dass er die Ausbildung zum Integrationslotsen in Lohfelden absolvieren konnte.
Feierliche Einbürgerung am 16.06.2023
Kai Klose freute sich außerdem sehr darüber, zwei Einbürgerungsurkunden überreichen zu dürfen. Er gratulierte den Lohfeldenerinnen Rahime und Aleyna Tafoski zur erfolgreichen Einbürgerung am 13.06.2023 und wünschte ihnen für ihren weiteren Lebensweg alles Gute. Die 53-jährige Rahime Tafoski ist türkischer Abstammung und lebt mit ihrem Mann Zafir seit 1993 in Lohfelden. Tochter Aleyna ist 25 Jahre alt und ist als Erzieherin in Lohfelden tätig.