Ausstellung "Symbiose" von Susanne Schnabel eröffnet

"Symbiose"

Auch der Laudator Dietrich Schnabel begrüßte die Gäste und stellte die Künstlerin, mit der er seit 30 Jahren verheiratet ist, vor. „Die Ausstellung trägt den Titel SYMBIOSE“, auch unsere Ehe ist eine solche“, sagte er, denn Susanne Schnabel und ihr Mann haben eine besondere Verbindung, die bereits 1990 in Weimar begann. Dietrich Schnabel studierte dort Orchesterdirigieren, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte, sie sollte Lehrerin für Musik und Deutsch werden, da die Regierung der damaligen DDR beschlossen hatte, Lehrende für Deutsch und Musik zu benötigen. Denn eigentlich wollte Susanne Schnabel Künstlerin werden, nachdem sie bereits als Kind die ersten Grundlagen von Zeichnung und Malerei von ihrem Vater, dem österreichischen Brandmalkünstler Michael Madl, erlernt hatte. Beide haben eine gemeinsame Liebe zur Kunst und ein tiefes Verständnis für das Fach des jeweils anderen.

Die gebürtige Thüringerin Susanne Schnabel lebt und arbeitet seit 2000 als freischaffende Künstlerin im nordhessischen Gudensberg. Ihre bevorzugten Materialien sind Pastellkreide, Öl und Acryl. Seit 2017 arbeitet sie auch mit Aquarellfarben in ihrer Stilrichtung des „abstrakten Realismus“. Seit 2023 experimentiert sie mit Alcohol Ink, um der Ausdruckskraft ihrer Bilder neue Elemente hinzuzufügen. Susanne Schnabels Ansatz zur Kunst ist geprägt von einem intensiven Blick für Details. Sie widmet sich der Darstellung der Natur und ihrer Schönheit. „Wenn ich die Welt darstelle, möchte ich ihre Schönheit zeigen, sei es eine Landschaft, ein Gebäude, ein Mensch, ein Tier oder auch nur ein Wassertropfen oder eine Seifenblase. Es gibt so Vieles, was hässlich, grausam oder beunruhigend ist. Wenn ich das Schöne aufzeige, helfe ich, die Schönheit der Schöpfung wieder wahrzunehmen.“ 

Die Ausstellung zeigt Susanne Schnabels unterschiedlichste Techniken, die sowohl in sich selbst, als auch mit dem Betrachter in irgendeiner Form eine Symbiose eingehen. Symbiose ist das Zusammentreffen und die Koexistenz unterschiedlicher Elemente zum gegenseitigem Nutzen. Mit Hilfe des Kunstschaffenden wird aus dem Zusammenspiel einer weißen Leinwand und einer Tube Farbe ein Gemälde, welches dann den Betrachter wieder in irgendeiner Form beeinflusst. Normalerweise ist Wasser ein Todfeind von Papier, es macht es wellig und unbrauchbar. Sobald aber ein paar Farbpigmente mitmischen, kann aus dieser Kombination ein Aquarell entstehen. Auch in ihren Motiven stellt Susanne Schnabel in dieser Ausstellung verschiedene Symbiosen dar. Die Hände eines Musikers, der ein Instrument zum Klingen bringt; die Steine aus dem Acker, die - neu aufgeschichtet - Burgen ergeben. Ein kleines Stück totes Holz, das mit nur ein wenig kinetischer Energie Feuer hervorbringt, um nur wenige der zahllosen Symbiosen zu nennen, die der Betrachter auf seiner Reise durch das Universum des Alltäglichen und Selbstverständlichen - oft nur scheinbare Kleinigkeiten - in ihrer vollen Schönheit und Größe entdecken darf.

Während der Ausstellungseröffnung zeigte das Blockflötenorchesters Kassel sein Können. Unter der Leitung von Dietrich Schnabel spielte sie Titel wie "Irish Suite“, „The Ladies of the Vale“ und „7x7. Seven Times, Seven Times“. Beeindruckend war für die Gäste der Ausstellungseröffnung neben der nicht alltäglichen Musik die vielen unterschiedlichen Flöten, von winzig bis riesengroß.

Die Ausstellung von Susanne Schnabel ist noch bis zum 12. April im Rathaus Lohfelden zu sehen. Es ist eine Gelegenheit, die Werke einer talentierten Künstlerin zu entdecken, die durch ihre einzigartige Perspektive und ihre künstlerische Sensibilität faszinieren.

Weitere Informationen zur Künstlerin.

Ausstellung vom 6. März bis 12. April 2024
Montag bis Donnerstag von 8:30 bis 16:00 Uhr, Freitag von 8:30 bis 13:00 Uhr, Rathaus Lohfelden, Dr.-Walter-Lübcke-Platz 1, 34253 Lohfelden.